Ein Kunde kündigt, ein Leser Ihres Newsletters trägt sich aus dem Verteiler aus: Es kann sich wie Liebesentzug anfühlen. Was machen wir jetzt? In diesem Newsletter erfahren Sie, wie Sie auf das Ende einer Geschäftsbeziehung souverän reagieren.
Nervensäge des Monats
Oh nein. Sie denken daran, das Abonnement unseres
monatlichen Newsletters zu beenden.
Wir würden es sehr schade finden, wenn Sie uns
verlassen! Sie sollten wissen, dass unser Team jeden Tag
alles gibt, um Sie zu einem zufriedenen Kunden zu machen.
Vielleicht unterlief uns ein Fehler, entschuldigen Sie vielmals!
Achtung! Wenn Sie das Abonnement unseres monatlichen
Newsletters wirklich beenden, verpassen Sie nicht nur unsere
Rabattgutscheine. Sie verpassen auch die neuesten Trends
und Produkte von (Firmenname) und Ihre Chance zu sparen.
Diese Antwort erhielt ich, als ich mich vor einiger Zeit aus der
Verteilerliste eines Firmen-Newsletters austrug. Der Absender
macht damit so ziemlich alle Fehler, die er machen könnte.
Fehler Nummer eins: den Kunden nicht ernst nehmen
Sie denken daran, das Abonnement … zu beenden. Wir
würden es sehr schade finden, wenn Sie uns verlassen!
Falsch. Ich denke nicht daran, das Abonnement zu beenden.
Ich habe mich entschieden, es zu beenden. Deshalb habe ich
auf „Austragen“ gedrückt. Der Empfänger ignoriert dies.
Fehler Nummer zwei: dem Kunden auf die Pelle rücken
Sie sollten wissen, dass unser Team jeden Tag alles gibt, um
Sie zu einem zufriedenen Kunden zu machen.
Darum geht es nicht. Ich als Kunde habe nur festgestellt:
Dieser Newsletter bringt mir nichts mehr. Das hat nichts damit
zu tun, wie viel oder wie wenig Mühe sich die Verfasser geben.
Fehler Nummer drei: den Kunden dumm aussehen lassen
Achtung! Wenn Sie das Abonnement unseres monatlichen
Newsletters wirklich beenden, verpassen Sie nicht nur unsere
Rabattgutscheine. Sie verpassen auch die neuesten Trends
und Produkte von (Firmenname) und Ihre Chance zu sparen.
In diesen Sätzen ist eine klare Botschaft versteckt: Sie sind
ganz schön dumm, wenn Sie unseren Newsletter abbestellen.
Der letzte Eindruck bleibt
Ich bestelle einen Newsletter ab. Und lese: Du meinst das doch
nicht erst! Du musst unseren Einsatz doch honorieren! Und wenn
Du stur bleibst, wirst Du schon sehen, was Du davon hast.
Ich will nicht, dass jemand so mit mir umgeht. Falls ich noch
einen Funken Sympathie hatte für diese Firma: Jetzt ist es aus.
Setzen Sie einen positiven Schlusspunkt
Sie wurden aus unserer Mailingliste ausgetragen. Vielen Dank für
Ihr Interesse bis hier hin. Wir hoffen, Sie eines Tages wieder als
Leser begrüßen zu dürfen.
Dieser Verfasser stellt meine Entscheidung nicht in Frage. Und er
dankt mir für mein bisheriges Interesse. Das ist souverän. Wenn
er hier enden würde, wäre alles gut. Aber mit seinem Wir hoffen
versucht er, doch nochmals nachzufassen. Das muss nicht sein.
Lassen Sie Ihr Gegenüber los
vielen Dank für Ihr bisheriges Interesse an meinem Newsletter.
Sie stehen jetzt nicht mehr im Verteiler und erhalten den Newsletter
künftig nicht mehr. Beste Grüße und alles Gute für Sie (Name)
Dank für Gewesenes. Entscheidung akzeptiert. Gute Wünsche für
die Zukunft. Hier fühle ich mich ohne Einschränkung angenommen.
Und spüre: Der andere ist mir nicht gram. Ein souveräner Abschied.
zurück zur Übersicht