In den Supermärkten stapeln sich schon die Lebkuchen. Es wird also ernst, ich sage nur: Weihnachtspost. Beim letzten Mal mag Sie der cleartext-Tipp zu spät erreicht haben. Deshalb kommt er dieses Jahr ein wenig früher.
Entschleunigungstipp des Monats
„Schreiben Sie sich das Thema Weihnachtspost für Oktober in den Kalender. Dann können Sie in Ruhe planen.“
So stand es im cleatext-Newsletter im Dezember 2009. Und einige
von Ihnen mögen gedacht haben: Zu spät, Herr Ruoff, das schaffe
ich jetzt nicht mehr. Deshalb also dieses Jahr zwei Monate früher.
Ihre berufliche Weihnachtspost – so kann es gehen:
Entwerfen Sie einen Weihnachtsbrief. Mit einem allgemeinen Teil für
alle Geschäftspartner. Zu den Höhen und Tiefen dieses Jahres, zu
den Sorgen und Freuden der Branche oder Ihres Geschäftsbereichs.
Lassen Sie sich Zeit. Noch haben Sie sie. Notieren Sie Stichworte auf einem Blatt oder in einem Dokument auf Ihrem PC. Nehmen Sie es sich immer mal wieder her. Lassen Sie Ihren Gedanken Raum.
Später bauen Sie um diesen Kern herum für jeden Empfänger einen persönlichen Einstieg und Abschluss. Danke für Ihr Engagement. Ich freue mich, wenn wir auch im kommenden Jahr Partner sind.
Bleibt die Frage der Form. Schon als Computerausdruck hebt sich dieser Weihnachtsbrief ab von gedruckten Karten mit Wünschen von der Stange. Oder Sie lassen Ihren Weihnachtsbrief drucken. Die persönlichen Passagen schreiben Sie von Hand. Mit Füller. Auch die Adresse wirkt dann persönlicher als auf einem Etikett von der Rolle.
Das alles dauert natürlich. Dies spricht dafür, tatsächlich schon im Oktober zu beginnen. Und so ging mein Zeitvorschlag dann weiter:
Im November texten Sie und geben das Ganze in Druck. Anfang Dezember sind Briefe oder Karten fertig. Jetzt ergänzen Sie jeden Tag einige handschriftlich, unterschreiben und adressieren sie. Mitte Dezember geben Sie alles zur Post.“
Noch haben Sie also Zeit, Ihre Weihnachtspost in Ruhe anzugehen. Und falls es Ihnen beim Texten hilft: Kaufen Sie ein paar Lebkuchen.
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Eigentor des Monats
Liebe Leserin, lieber Leser, wir wünschen Ihnen ein frohes
Weihnachtsfest sowie ein gesundes und glückliches Jahr 201X.
Gleichzeitig bedanken wir uns sehr herzlich für das uns
entgegengebrachte Vertrauen und Ihr Interesse an unserer
Sprachberatung und unserem Newsletter. Wir hoffen, Ihnen
auch im neuen Jahr viele unterhaltsame Informationen zum
Thema deutsche Sprache senden zu dürfen.
Mit freundlichen Grüßen
die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ZZ-Sprachberatung
Auf den ersten Blick wirkt dieser Brief freundlich und zugewandt.
Doch der Blick auf die Text-Perspektive enthüllt etwas anderes:
wir … wir …uns … unserer … unserem … wir. Kein einziges Sie,
nur ein Ihnen und ein Ihr. Ein Brief in der Absender-Perspektive.
Die Absender-Perspektive kann Ihnen schaden
Aus Sicht der Leseforschung löst diese Perspektive bei vielen
Empf&auuml;ngerinnen und Empfängern unbewusst aus: Die schauen
ja nur auf sich selbst. Die nehmen mich nicht wichtig.
Die Empfänger-Perspektive dagegen löst beim Lesen aus:
Es geht um mich. Ich bin wichtig. Die nehmen mich ernst.
Machen Sie nach dem Schreiben die Probe: Sie sollte etwa drei
Mal so oft vorkommen wie wir oder ich. Einschließlich unser,
uns, Ihr, Ihnen sollte die Bilanz mindestens ausgeglichen sein.
Nutzen Sie die Empfänger-Perspektive
Überarbeiten Sie Ihren Text, falls sich die Waage in Richtung
Absender-Perspektive neigt. Drehen Sie Ihre Sätze um:
Liebe Leserin, lieber Leser, Ihnen allen ein frohes
Weihnachtsfest und ein glückliches Jahr 201X. Und dass es
ein Jahr wird, in dem Sie gesund bleiben.
Haben Sie herzlichen Dank für Ihr Vertrauen und Ihr Interesse
an unserer Sprachberatung und unserem Newsletter. Auch im
neuen Jahr können Sie auf uns zählen – mit unterhaltsamen
Informationen zum Thema deutsche Sprache.
Formulieren Sie positiv
Auch im zweiten Teil setzt dieser Weihnachtsbrief auf die
Absender-Perspektive – mit Ausnahme des letzten Satzes:
Wir bitten Sie um Verständnis dafür, dass auch wir in die
Weihnachtspause gehen werden. Vom 23.12. 201X bis
einschließlich 1.1.201Y ist die Sprachberatung geschlossen.
Ab dem 2.1.201Y, 9.00 Uhr erwarten wir wie gewohnt Ihre
Anrufe. Den nächsten Newsletter erhalten Sie am 6.1.201Y.
Für Ihre Weihnachtspause müssen Sie nicht um Verständnis
bitten. Und schreiben Sie, was geht. Nicht, was nicht geht.
Vor der Weihnachtspause erreichen Sie uns noch bis
einschließlich 22. Dezember. Im neuen Jahr können Sie uns
vom 2. Januar an wieder anrufen, wie gewohnt ab 9.00 Uhr.
Den nächsten Newsletter erhalten Sie dann am 6. Januar.
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