Newsletter können eine Pest sein. Oder ein Quell der Freude. Wie Sie es mit Ihrem eigenen Letter in die zweite Gruppe schaffen, erfahren sie hier.
Kompliment des Monats
„Ich bekomme jede Menge Newsletter. Die meisten lösche ich
unbesehen. Aber Ihren lese ich immer.“ - Die Botschaft hinter
diesem Satz lautet: Es lohnt sich, Ihren Newsletter zu lesen.
Das Zauberwort heißt „Nutzwert“. Wir lesen einen Newsletter
nur, wenn wir dabei etwas erfahren, das uns voran bringt.
Wenn wir etwas lernen auf einem Gebiet, das uns wichtig ist.
Nutzwert schaffen für Ihre Leser – so geht es:
Ihre erste Frage heißt: Was brauchen die Empfängerinnen
und Empfänger meines Newsletters auf dem Gebiet, auf dem
ich arbeite? Hintergrundinformationen? Praxistipps? Einen
Überblick über die aktuelle Rechtsprechung? Oder jemanden,
der ihnen die dicken Fische aus der Informationsflut holt?
Hinweise liefern Ihnen die Empfänger frei Haus: Jede Klage
über Informationsdefizite im beruflichen Alltag gibt Ihnen
die Möglichkeit, Ihrem Gegenüber Nutzwert zu liefern. Hinter
jedem benannten Defizit schlummert ein Newsletter-Thema.
Newsletter realistisch anpacken – so geht es:
Ihre zweite Frage heißt: Bin ich kompetent bei den Fragen,
die meine Leser haben? Kenne ich mich wirklich aus? Weiß
ich mehr, als man an jeder Ecke erfahren kann? – Nur
dann schreiben Sie auf Dauer Newsletter mit Nutzwert.
Ihr dritte Frage heißt: Habe ich genügend Zeit? Für die
Recherche und fürs Schreiben? Ihr Newsletter sollte
regelmäßig erscheinen, und ein Monat ist schnell vorbei.
Tipp des Monats: Machen Sie die Probe
Sie verschicken bereits einen eigenen Newsletter? Gut.
Gehen Sie die jüngsten drei durch und beantworten Sie
bei jedem Thema die Frage: Was bringt das den Lesern?
Jedes Thema ohne Nutzwert birgt die Gefahr, dass Ihr
Gegenüber den Letter nicht mehr öffnet. Oder abbestellt.
Sie haben viele Newsletter abonniert? Gut. Machen Sie
auch hier den Praxistext. Fragen Sie bei jedem Thema:
Was genau bringt mir das? Newsletter mit einer negativen
Bilanz stellen Sie unter Quarantäne. Nach dem dritten Mal
kündigen Sie den Newsletter. Sie sparen damit viel Zeit.
Kleiner Ausblick
Auch bei Ihrer Website ist der Nutzwert für den Leser das
A und O. Was das konkret heißt, lesen Sie hier im Februar.
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Mehr zu diesem Thema
Augenwischer des Monats
Ich habe auf meiner Homepage einen Newsletter (eigentlich total
für den A…., aber soll halt wichtig aussehen).
Ein Satz von schlichter Schönheit. Offen und ehrlich. Er stammt
aus einem Internetforum. Verfasser ist ein gewisser Herr M.
Es soll halt wichtig aussehen. Ich bin dabei, ich kenne das Spiel.
Ein Denkfehler. Denn so funktioniert das Spiel eben nicht. Wir alle
kennen Newsletter, die nur heiße Luft enthalten. Irgendwann löschen
wir sie unbesehen. Und unser Unterbewusstsein notiert: Dieser
Anbieter liefert nur Schrott. Aus PR-Sicht ist das ein Desaster.
Newsletter mit Nutzwert: So kann es gehen
Beginnen Sie mit einer ehrlichen Bilanz, ehe Sie Ihren eigenen
Newsletter starten: Was habe ich meinen Lesern zu bieten?
News, Praxisberichte, Links, Buchtipps? Das Zauberwort heißt „Nutzwert“. Nicht nur in der Startnummer, sondern jedes Mal.
Testen Sie sich vor dem Start. Falls Sie eine Ausgabe pro Monat
planen: Sammeln Sie einen Monat Themen. Würde das reichen für
einen Letter mit Substanz? Sammeln Sie auch im nächsten Monat.
Und im dritten. Reicht Ihre Puste noch? Prima. Jetzt starten Sie.
Scheuen Sie sich nicht, Ihren Newsletter später einzustellen, wenn
Sie merken: Mir gehen die Themen aus, es ist alles gesagt, es kommt
nicht genügend Neues nach. Besser ein klarer Schnitt als dass sich die Empfänger sagen: Dieser Newsletter war auch schon mal besser.
Ein mögliches Abschiedsgeschenk: Packen Sie alle Newsletter auf Ihre
Website, und erschließen Sie sie mit einem Stichwortverzeichnis. Das
erhöht die Klickraten – und bringt Ihnen Pluspunkte bei Google & Co.
Die Gewinner beim Schachtelkönig des Jahres 2012
Im Dezember hatte ich Ihnen den Schachtelkönig des Jahres 2012
vorgestellt: den früheren VfL-Wolfsburg-Trainer Köstner. Und hatte Sie
eingeladen, die Schachtel aufzuschnüren. Hier nochmals der Originalsatz:
In der Defensive, bis auf die entscheidende Aktion, als man erst
den Zweikampf über die linke Seite verliert und dann den
Zweikampf über die rechte Seite, weil man einfach nicht durchläuft,
das Spiel ist durch diese Aktion entschieden worden, unabhängig
davon, dass wir heute nicht gut gespielt haben, aber wenn man
eben die Reihenfolge nicht einhält, auch nach zwei gewonnenen
Spielen im Abschiedskampf, und da sind wir, da befinden wir uns
noch, auch wenn es die Leute nicht gerne hören wollen, aber ich
muss die Finger in die Wunde reinlegen, jetzt fällt es mir wieder
etwas leichter, ist das Spiel entschieden worden.
Das Ergebnis nach Einsendeschluss: Es gibt keinen Sieger, es gibt
zwei Sieger. Beide haben den Satz sauber aufgedröselt. Und beide
bieten auch eine Kurzversion an. Die erste unter dem Stichwort
„Oder ganz einfach:“, die zweite als „aphoristische Kurzfassung“:
Wir haben heute schlecht gespielt, wenn das so weiter geht,
steigen wir ab! (Andreas Hermens, Bad Neuenahr-Ahrweiler)
Abschied ist eine Leere links und rechts. (Christa Witzleb, Mainz)
Beiden Gewinnern herzlichen Glückwunsch! Die beiden Exemplare
von Shaun Tan „Tales from Outer Suburbia“ sind bereits unterwegs.
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