Eine Premiere für cleartext: Der Februar-Newsletter stieß
auf Protest. Das Modell der empfänger-orientierten Website
greife zu kurz. Wo bleibe die Suchmaschinen-Optimierung?
Eine gute Frage. In diesem Newsletter erfahren Sie mehr.
Zwischenruf des Monats
„Ihr Newsletter hat hier bei den Technikern großen Protest ausgelöst! Die meinen: Webseiten haben immer zwei Zielleser, Menschen und Maschinen (Google). Suchmaschinen-Optimierung ist bei ihnen das große Thema. Was nützt eine gut geschriebene Seite, wenn sie nicht gefunden wird?“
Da haben sie recht, die Mitarbeiter von Herrn R. aus B. Suchmaschinen-Optimierung (Search Engine Optimization - SEO) spielt bei der Website-Gestaltung heute eine große Rolle: Ich schreibe meine Texte so, dass ich bei Google & Co. auf Seite eins erscheine. Und dort ganz weit oben.
Suchmaschinen durchkämmen Websites nach Kriterien wie: Was steht
drin? Wie wichtig ist diese Website? Dahinter stehen Fragen wie: Trifft
die Seite die Bedürfnisse der Nutzer? Oder: Wie groß ist ihr Prestige?
Beim ersten Punkt überlegen die Suchmaschinen: Welche Begriffe gibt
jemand ein, der etwas Bestimmtes sucht? Etwa Sprecherziehung, um
bei unserem Februar-Beispiel zu bleiben. Je mehr dieser Suchbegriffe
eine Website aufweisen kann, desto weiter rückt sie nach oben.
Beim zweiten Punkt schauen die Suchmaschinen, mit welchen anderen
Websites eine Seite verlinkt ist. Deren Glanz färbt dann ab. Je beliebter
und wichtiger die Partnerseiten, desto höher rangiert die eigene Seite.
In Wirklichkeit ist das Ganze natürlich weit komplizierter. Ihre genauen
Bewertungskriterien hüten Google & Co. so streng wie Coca Cola seine
Rezeptur. Zudem verändern sie diesen „Algorithmus“ immer wieder.
Sinnvolle Suchmaschinen-Optimierung – so kann es gehen:
Es ist also von Vorteil, wenn ich vor dem Texten überlege: Was gibt
jemand bei Google ein, wenn sie oder er eine Sprecherzieherin sucht?
Einen Schreibtrainer? Einen Copy-Shop, der auch sonntags geöffnet ist?
Diese Begriffe sollte ich einbauen, möglichst schon auf der Startseite.
Doch unterm Strich ist es ein Nullsummenspiel: Nach oben bringen kann
ich meine Seite nur, indem ich eine andere verdränge. Beide investieren
wir Zeit und Geld für einen oft flüchtigen Erfolg. SEO wird zum Fetisch.
Und so gesehen haben Herr R.s Techniker auch ein klein wenig unrecht.
Tipp des Monats: Machen Sie sich nicht verrückt
Überlegen Sie einfach: Wie viele Kunden werde ich wohl über meine
Website gewinnen? Realistisch gesehen, mit meiner Kompetenz, in
meiner Branche, angesichts der Mitbewerber, die sich hier tummeln.
Möglichkeit Nummer eins: Sie sehen hier große Chancen. Und erleben,
dass Neukunden über Ihre Website zu Ihnen kommen. Dann lohnt es
sich, regelmäßig in SEO zu investieren. Aber übertreiben Sie es nicht.
Ich kenne SEO-optimierte Seiten, die schlicht nicht mehr lesbar sind.
Möglichkeit Nummer zwei: Sie akquirieren Ihre Neukunden anderswo.
Dann ist Ihre Website Ihre elektronische Visitenkarte, ein Flyer für die,
die Ihren Namen schon kennen und dann gezielt Ihre Seite aufrufen.
In diesem Fall konzentrieren Sie sich allein auf die Punkte, die ich im Website-Startseite angesprochen habe. Und lassen SEO getrost SEO sein.
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